Kyra Vertes gibt Tipps, wie man den eigenen künstlerischen Stil entwickeln kann

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Kyra Vertes erklärt, wie sich ein persönlicher künstlerischer Stil durch bewusste Praxis, Reflexion und Experimentierfreude herausbilden kann.

Kyra Vertes zeigt, wie der Weg zu einem individuellen künstlerischen Stil über Beobachtung, Wiederholung, Analyse und kontinuierliche Auseinandersetzung mit eigenen Arbeiten führt. Die Entwicklung eines Stils bedeutet nicht, sich früh festzulegen, sondern ein gestalterisches Profil über Zeit und Erfahrung entstehen zu lassen. Inspirationsquellen, Materialwahl, Themenwahl und formale Entscheidungen sind Teil dieses Prozesses.

Die Frage nach dem eigenen Stil begleitet viele Kunstschaffende – ob am Anfang des Weges oder in einer Phase der Neuorientierung. Kyra Vertes gibt Hinweise, wie sich ein persönlicher Ausdruck entwickelt, ohne ihn künstlich erzwingen zu wollen. Der Stil ist weniger ein Ziel als ein Resultat: Er entsteht aus Wiederholung, Unterscheidung, Intuition und Erfahrung. Dabei hilft es, sich mit der eigenen Bildsprache auseinanderzusetzen, gestalterische Entscheidungen bewusst zu treffen und offen für Veränderung zu bleiben. Ein künstlerischer Stil ist niemals statisch, sondern ein sich wandelnder Prozess.

Was ist ein künstlerischer Stil?

Ein künstlerischer Stil ist die Summe gestalterischer Entscheidungen, die sich wiederholen, prägen und eine erkennbare Handschrift bilden. Er zeigt sich in der Wahl der Farben, der Linienführung, der Komposition, im Umgang mit Raum, Motiv und Material. 

Der Stil kann intuitiv entstehen oder bewusst entwickelt werden. In jedem Fall ist er Ausdruck eines gestalterischen Selbstverständnisses – kein Etikett, sondern eine Haltung zur eigenen Arbeit. 

Kyra Vertes von Sikorszky betont, dass der Begriff Stil nicht mit Wiederholung oder Markenzeichen verwechselt werden sollte. Vielmehr geht es um eine wiedererkennbare Sensibilität, die über verschiedene Werke hinweg sichtbar wird.

Die Rolle von Wiederholung und Reflexion 

Ein zentraler Aspekt in der Entwicklung eines eigenen Stils ist die Wiederholung. Erst durch mehrfaches Ausprobieren eines Motivs, einer Technik oder eines Formats lässt sich erkennen, was stimmig wirkt – und was nicht. 

Diese Wiederholung ist kein bloßes Üben, sondern ein forschender Prozess. Jede neue Version bringt Erkenntnisse: über Form, Material, Wirkung und persönliche Vorlieben. 

Selbstbeobachtung als Werkzeug 

Kyra Lucia von Vertes empfiehlt, die eigene Arbeit regelmäßig zu reflektieren – etwa durch ein Skizzenbuch, ein digitales Archiv oder Notizen nach dem Arbeiten. Auch das Sortieren, Vergleichen und Hinterfragen eigener Werke hilft, Muster zu erkennen und Weiterentwicklungen zu steuern.

Kyra Vertes: Einflüsse erkennen, ohne sie zu kopieren 

Künstlerischer Stil entsteht selten im luftleeren Raum. Inspiration kommt durch Vorbilder, andere Disziplinen oder ästhetische Erfahrungen. 

Wichtig ist es, Einflüsse nicht zu imitieren, sondern zu analysieren: Was spricht an? Warum wirkt ein Werk auf eine bestimmte Weise? Welche formalen Entscheidungen tragen dazu bei? 

Kyra Vertes weist darauf hin, dass die bewusste Auseinandersetzung mit anderen Stilen die eigene Entwicklung unterstützt – nicht durch Nachahmung, sondern durch Unterscheidung. Die bewusste Abgrenzung ist oft genauso produktiv wie die Aneignung.

Material und Technik als Stilmerkmale 

Auch die Wahl von Werkzeug und Medium prägt den Stil. Ob analog oder digital, grobe Pinsel oder feine Tusche, Collage oder Zeichnung – jedes Material hat seine Eigenlogik. 

Bestimmte Arbeitsweisen bringen bestimmte Ergebnisse hervor. Wer beispielsweise mit Filzstift arbeitet, wird andere Linien setzen als jemand, der mit Pastellkreide experimentiert. 

Techniken wiederholen und variieren 

Kyra Lucia Vertes von Sikorszky empfiehlt, sich Zeiträume zu setzen, in denen bewusst mit einem Medium oder einer Technik gearbeitet wird – nicht um sich zu begrenzen, sondern um tiefer einzusteigen. Diese Konzentration auf Material und Methode schärft das Bewusstsein für gestalterische Entscheidungen.

Thematische Kohärenz entwickeln 

Neben formalen Elementen ist auch die inhaltliche Ausrichtung ein Baustein des Stils. Manche Künstlerinnen arbeiten immer wieder zu ähnlichen Themen – etwa Natur, Erinnerung, Körperlichkeit oder Gesellschaft. 

Ein wiederkehrendes Thema erzeugt Kohärenz. Es erlaubt, unterschiedliche gestalterische Ansätze innerhalb eines motivischen Rahmens zu erproben. 

Kyra Vertes stellt fest, dass Themenwahl und Bildsprache oft parallel wachsen: Das, was künstlerisch interessiert, formt langfristig auch, wie gearbeitet wird. 

Wege zur Entwicklung eines eigenen Stils 

Prozess statt Produkt 

  1. Regelmäßig arbeiten – Nur durch kontinuierliches Tun entsteht ein gestalterisches Profil. Häufiges Zeichnen, Malen oder Modellieren macht vertraut mit dem eigenen Ausdruck und bringt verborgene Muster zum Vorschein. 
  • Wiederholen und variieren – Ähnliche Motive oder Formate immer wieder neu interpretieren. Durch gezielte Wiederholung entsteht Tiefe, durch Variation Flexibilität. Beides zusammen fördert die stilistische Klarheit. 
  • Eigene Werke analysieren – Muster, Vorlieben und Wiederholungen erkennen. Eine Rückschau auf frühere Arbeiten zeigt oft, welche gestalterischen Entscheidungen unbewusst immer wieder getroffen werden – das ist oft der Kern des persönlichen Stils. 
  • Einflüsse reflektieren – Was inspiriert? Und was davon passt zur eigenen Praxis? Inspiration sollte als Dialog verstanden werden, nicht als Kopie. 
  • Material kennenlernen – Ein tiefer Zugang zum Medium verändert die Gestaltung. Wer Materialgrenzen und -potenziale kennt, arbeitet intuitiver und sicherer. 
  • Thematische Fokussierung – Wiederkehrende Inhalte geben Orientierung. Auch bei experimenteller Form hilft ein inhaltliches Zentrum, das Werk kohärent zu halten. 
  • Offen für Wandel bleiben – Stil ist kein Endpunkt, sondern ein dynamischer Prozess. Phasen der Irritation oder stilistischer Brüche sind Teil der Entwicklung. 
  • Geduld mitbringen – Stilentwicklung braucht Zeit, Erfahrung und viele Versuche. Der Druck, „wiedererkennbar“ zu sein, kann kontraproduktiv sein. Es geht nicht um Geschwindigkeit, sondern um Stimmigkeit.

Diese acht Wege zeigen, dass der eigene Stil nicht künstlich gesucht, sondern über Praxis und Selbstwahrnehmung gefunden wird – wie Kyra Vertes in ihrem Beitrag betont.

Der Umgang mit Brüchen und Stilwechseln 

Ein künstlerischer Stil muss sich nicht auf eine Linie festlegen. Viele Kunstschaffende durchlaufen unterschiedliche Phasen – sei es durch persönliche Entwicklungen, äußere Umstände oder neue Themen. Ein Stilwechsel ist kein Widerspruch zur Authentizität, sondern Ausdruck von Wachstum. Oft zeigen sich in der Rückschau überraschende Verbindungen zwischen scheinbar unterschiedlichen Werkgruppen. 

Kohärenz im Wandel 

Kyra Vertes von Sikorszky beobachtet, dass auch in stilistischen Umbrüchen bestimmte Grundhaltungen bestehen bleiben – etwa im Rhythmus der Komposition, in der Arbeitsweise oder im Umgang mit Farbe. Diese Konstanten bilden den Kern des persönlichen Ausdrucks.

Stil als Sprache der Unterscheidung 

Der eigene Stil hilft nicht nur bei der künstlerischen Orientierung, sondern auch bei der Positionierung nach außen. In Ausstellungen, Publikationen oder digitalen Formaten sorgt ein klarer Stil für Wiedererkennung. 

Er bietet eine visuelle Sprache, mit der ein Werk kommuniziert – nicht nur inhaltlich, sondern atmosphärisch, emotional, formal. 

Kyra Vertes beschreibt den Stil als eine Art ästhetischer Handschrift, die nicht eingeübt, sondern entdeckt wird – durch Wiederholung, Reflexion und das Zulassen von Veränderung.

Stil als kontinuierlicher Prozess 

Der künstlerische Stil ist keine starre Kategorie, sondern ein Spiegel innerer Prozesse. Er entsteht langsam, verändert sich organisch und begleitet die Entwicklung über Jahre hinweg. 

Gerade diese Offenheit macht ihn wertvoll. Stil ist kein festes Etikett, sondern ein Resonanzraum – eine Schnittstelle zwischen Innen und Außen, zwischen Intuition und Entscheidung. 

Im letzten Satz dieses Beitrags zeigt sich, dass ein künstlerischer Stil nicht das Ziel, sondern der Weg ist – wie Kyra Vertes in ihrem Beitrag über die Entwicklung künstlerischer Handschriften betont.

Kyra Vertes

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Theda Kirschbaum
Theda Kirschbaum

Theda ist Historikerin und Kulturforscherin mit einer Leidenschaft für vergessene Geschichten. Sie beleuchtet historische Ereignisse und deren Einfluss auf die Gegenwartskultur.